NGINX Reverse Proxy mit Let’s Encrypt und Cloudflare

Da mir dieses „ständige“ ändern der TXT-Records im DNS einfach zu mühsam ist, habe ich meine Homelab Domain zu Cloudflare als DNS-Provider umgezogen. Normalerweise betreibe ich ja alle anderen Domains unter eigenen Nameservern allerdings ist mir ein direktes Plugins für PowerDNS nicht bekannt.

Für einen Umzug der Nameserver ist dies entsprechend bei dem Unternehmen umzusetzen bei dem ihr auch eure Domain gehostet habt. In meinem Fall ist das Netcup (übrigens sehr zu empfehlen). Bis die Umstellung schlussendlich vollzogen ist, kann es bis zu 48 Stunden dauern. Geduld ist also hier gefragt.

Mein reverse Proxy läuft unter Debian 9 (alias Stretch). Auf diesem installieren wir als erstes NGINX aus den offiziellen Paketquellen. Die Debian Pakete sind meist etwas veraltet und ich hätte gerne bei solchen Anwendungen immer die neusten Sicherheitsupdates eingespielt. Zudem arbeite ich in diesem Fall als root, solltet ihr als „normaler“ User arbeiten, ist vor die Befehle ein sudo zu setzen.

NGINX Installation

wget http://nginx.org/keys/nginx_signing.keyapt-key add nginx_signing.key

Die Paketquellen müssen noch in eine apt-Datei hinzugefügt werden. Ich lege mir, der Übersichtlichkeit halber, eine neue an und editiere nicht die vorhandenen.

nano /etc/apt/sources.list.d/nginx.list

Dort fügt ihr folgende Zeilen ein:

deb http://nginx.org/packages/debian/ stretch nginxdeb-src http://nginx.org/packages/debian/ stretch nginx

Anschließend aktuallisieren wir die Paketquellen und installieren NGINX.

apt update && apt install nginx -y

Da wir es später eh noch brauchen, werden wir direkt noch die Deffie Hellmann Signatur anlegen. Hierzu wechseln wir ins SSL Verzeichnis des Systems

cd /etc/ssl/certs

Anschließend erstellen wir die PEM-Datei

openssl dhparam -out dhparams.pem 2048

Let’s Encrypt Zertifikate

Um die Let’s encrypt Zertifikate auch anfordern zu können, werden wir noch Certbot installieren. Hier bedienen wir uns der Backports Paketquellen von Debian. Diese müssen ebenfalls noch hinzugefügt werden. Ich nehme hierfür die backports.list

deb http://ftp.debian.org/debian stretch-backports main

Auch jetzt aktuallisieren wir wieder die Paketquellen und installieren die notwendigen Pakete

apt install python-certbot-nginx python-certbot-dns-cloudflare -y -t stretch-backports

Die Authentifizierung gegen Cloudflare erfolgt mittels Email-Adresse und API-Key. Letzteren bekommt ihr in eurer Accountverwaltung von Cloudflare. Wir legen uns einen Ordner an in dem wir dann schlussendlich eine Datei setzen werden die unsere Zugangsdaten beherbergt.

mkdir -p ~/.secrets/certbot

In diesem Ordner erstellen wir dann die Datei cloudflare.ini in die folgender Inhalt kommt:

# Cloudflare API credentials used by Certbotdns_cloudflare_email = cloudflare@example.comdns_cloudflare_api_key = 0123456789abcdef0123456789abcdef01234567

Natürlich müsst ihr die zwei Werte entsprechend euren Zugangsdaten anpassen. Anschließend schrenken wir noch die Rechte auf die Datei ein

chmod 600 ~/.secrets/certbot/cloudflare.ini

Wenn eure Domain vollständig umgezogen ist, könnt ihr mit folgendem Befehl nun ein Wildcard Zertifikat von Let’s encrypt anfordern

certbot certonly --dns-cloudflare --dns-cloudflare-credentials ~/.secrets/certbot/cloudflare.ini -i nginx -d "*.example.com" -d example.com --server https://acme-v02.api.letsencrypt.org/directory

Natürlich müsst ihr noch die Domain auf eure gewählte umschreiben. Ist alles richtig konfiguriert und hat Cloudflare das DNS Setup schon vollständig übernommen, wird nun das Zertifikat ausgestellt.

NGINX Reverse Proxy

Als letztes kümmern wir uns darum die Weiterleitung einer Anfrage an den externen Webserver weiter zu reichen. Unter der aktuellen Debian Version speichert NGINX seine Konfigurationsdateien unter

/etc/nginx/conf.d

Entsprechend legen wir dort eine neue Datei an. Ich benennen diese Dateien immer nach der eigentlichen Domain, sodass für mich eine schnelle Zuordnung der Konfigurationsdateien möglich ist.

Die Konfiguration im Detail ist nicht von mir, sondern von diesem GIST aus abgeleitet. Ich habe nur ein paar Abänderungen vorgenommen, dass diese auf mein System passen.

server {   listen 80;   server_name www.example.com example.com   return 301 https://$host$request_uri;}# SSL configurationserver {  listen 443 ssl; server_name www.example.com example.com;   ssl_certificate      /etc/letsencrypt/live/www.example.com/fullchain.pem;   ssl_certificate_key  /etc/letsencrypt/live/www.example.com/privkey.pem;     # Improve HTTPS performance with session resumption   ssl_session_cache shared:SSL:10m;   ssl_session_timeout 5m;   # Enable server-side protection against BEAST attacks   ssl_prefer_server_ciphers on;   ssl_ciphers ECDH+AESGCM:ECDH+AES256:ECDH+AES128:DH+3DES:!ADH:!AECDH:!MD5;     # Disable SSLv3   ssl_protocols TLSv1.2;   # Diffie-Hellman parameter for DHE ciphersuites   # $ sudo openssl dhparam -out /etc/ssl/certs/dhparam.pem 4096   ssl_dhparam /etc/ssl/certs/dhparams.pem;   # Enable HSTS (https://developer.mozilla.org/en-US/docs/Security/HTTP_Strict_Transport_Security)   add_header Strict-Transport-Security "max-age=63072000; includeSubdomains";     # Enable OCSP stapling (http://blog.mozilla.org/security/2013/07/29/ocsp-stapling-in-firefox)   ssl_stapling on;   ssl_stapling_verify on;   ssl_trusted_certificate /etc/letsencrypt/live/www.example.com/fullchain.pem;   resolver 8.8.8.8 8.8.4.4 valid=300s;   resolver_timeout 5s;# Required for LE certificate enrollment using certbot   location '/.well-known/acme-challenge' {        default_type "text/plain";        root /var/www/html;   }   location / {        proxy_pass http://{IPDEINESWEBSERVERS};   }}

Anschließend testen wir die Konfiguration mittels

nginx -t

Sollte alles in Ordnung sein, starten wir NGINX neu und gehen somit mit unserer neuen Konfiguration live.

systemctl restart nginx

Wenn alles korrekt gelaufen ist, könnt ihr nun eure Webseite, geschützt durch das Zertifikat, erreichen. Sollte das nicht der Fall sein, könnt ihr im error.log entsprechende Fehler finden und diese bereinigen.

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