Plex vs Jellyfin - Ein persönlicher Vergleich

Plex vs Jellyfin - Ein persönlicher Vergleich

Du bist genervt von Plex? Hier erfährst du wie ich Plex im Vergleich zu Jellyfin sehe. Möge das Duell plex vs jellyfin beginnen!

Es gibt viele Mediaplayer die zum Streaming von Filmen, Serien und Musik geeignet ist. Der Plex Media Server ist sicherlich hier der Platzhirsch, aber es gibt Alternativen. Ich möchte dir aus meiner persönlichen Sicht Plex vs. Jellyfin vergleichen. Natürlich muss dann jeder selbst entscheiden welches von beiden Programmen er nutzen möchte.

Warum der Vergleich?

Sicherlich wäre es für dich interessant zu wissen warum ich überhaupt diesen Vergleich Plex vs Jellyfin anstelle und warum ich nicht auch noch Emby oder Kodi mit in den Vergleich nehme. Diese Frage kann ich dir sehr einfach beantworten:
Ich nutze nur Plex und Jellyfin als Mediaplayer. Zugegeben habe ich Kodi, damals noch als XMBC viel verwendet. Ich sehe hier aber einfach Vorteile.

Warum nicht Kodi?

Was hat im Plex vs Jellyfin Kodi in diesem Beitrag zu tun?
Kodi ist im Vergleich zu Plex, Jellyfin oder Emby anders aufgestellt. Kodi wird als direkter Mediaplayer am Endgerät eingesetzt, heißt hier müssen die Medien direkt liegen bzw. übers Netzwerk direkt erreichbar sein. Die anderen Tools sind in einer Server-Client-Infrastruktur zuhause. Dies bringt natürlich Vor- und Nachteile mit sich.

Vorteile von Plex und Jellyfin gegenüber Kodi

Diese Punkte sehe ich persönlich als Vorteil. Für jemand anderen können sie durchaus ein Nachteil sein. Es ist immer die jeweilige Situation und/oder Einsatzzweck zu bewerten.

Die Server-Client-Infrastruktur hat für mich den Vorteil, dass ich die benötigten Ressourcen auf den Server auslagern kann. Mögliches Transcoding wird auf der potenteren Maschine durchgeführt. Dadurch kann der Client sogar ein einfacherer Raspberry Pi sein.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ich auf meine Medien von unterwegs zugreifen kann. Am besten natürlich immer nur via VPN geschützt.

Nachteile von Plex/Jellyfin/Emby gegenüber Kodi

Man kann die Vorteile quasi umkehren um direkt zu den Nachteilen zu kommen. Heißt ich brauche hier nicht zwei Geräte betreiben. Wenn die Medien auf dem gleichen System liegen wie der Abspieler kann natürlich reichlich Energie gespart werden. Gegebenenfalls muss hier auch kein potentes System angeschafft werden.

Plex vs Jellyfin

Kommen wir zum eigentlichen Vergleich und dem Kern dieses Beitrages. Ich habe viele Jahre den Plex Media Server verwendet um Medien von meinem Server auf Abspielgeräte am TV oder auf dem Mobiltelefon zu streamen. Natürlich hatte ich die ganze Zeit auch einen Server der schon 24/7 lief und somit kein zusätzlichen Ressourcen benötigt wurden.

Über die Zeit hinweg habe ich stets die kostenfreie Version von PMS verwendet. Für den normalen Nutzer reicht diese auch voll und ganz. Dann kam später das Hardware Transcoding dazu und ich wollte diese Funktion unbedingt nutzen. Also musste ich zum Plex Pass greifen. Der kostete damals nur ein paar Euro und war daher schnell gekauft. Die letzten Jahre habe ich mittels jährlichem Beitrag weiterhin bezahlt obwohl sich sicherlich bei einem Black Friday Deal die Plex-Lifetime Mitgliedschaft gelohnt hätte.

Mit dem Plex Pass kannst du mittlerweile mehr machen als nur Hardware Transcoding (geht nämlich jetzt auch in der kostenfreien Version). Die meisten werden die Funktion wohl kaufen um seine Mediathek mit Freunden und Familie zu teilen. Zudem bietet es Funktionen wie die Offline Verfügbarkeit von Medien an. Beides habe ich aber nie wirklich genutzt.

Vor einigen Monaten wollte ich mir einfach mal Jellyfin angucken. Ich habe über Podcasts, YouTube Videos und reddit schon viel über die Software gehört, aber noch nie ausprobiert. Jellyfin ist als fork von Emby entstanden, weil viele Menschen die Entwicklung von Emby nicht mehr gut fanden und es besser machen wollten.

Im Vergleich Plex vs Jellyfin hat letzteres den Vorteil, dass es grundsätzlich kostenfrei ist und auch keine bezahloption gibt. Das birgt natürlich den gewissen Nachteil das die Entwicklung nicht immer so schnell vorwärts gehen kann, als wenn ein Vollzeitentwickler an dem Projekt arbeitet.

plex vs jellyfin Plex vs Jellyfin: Was würde bei dir gewinnen?

Was störte mich am Plex Media Server?

Warum habe ich also das Produkt gewechselt? Viel hatte damals mit meinem Kubernetes Cluster zu tun. Plex lief darauf gut und ich konnte sehr einfach mal Jellyfin parallel installieren und es mir angucken. Die Benutzeroberfläche ist zwar durchaus anders, lässt sich aber pro Benutzer zumindest etwas konfigurieren. Hier hat man bei Plex nicht so viele Möglichkeiten.

Als Plex mal wieder ein Problem mit deren Server hat und man sich daher nicht mehr am System anmelden kann, war ich gezwungen meine Medien via Jellyfin zu konsumieren. Man muss nämlich wissen, dass Plex quasi einen Onlinezwang hat. Die Medien werden zwar völlig offline gestreamt, aber die Anmeldung des Clients am Server erfolgt immer via Cloud. Nervig, wenn die Infrastruktur nicht immer gut funktioniert.

Jellyfin bietet mir noch den Vorteil meine „watch history“ sauber auf Trakt.tv (Link zu meinem Profil) zu verfolgen. Es gibt zwar auch ein paar Möglichkeiten das via Plex zu machen, diese werden aber häufig nicht sauber gepflegt oder bedürfen eines kostenpflichtigen Trakt.tv Accounts.

Des Weiteren gefällt mir die Wiedergabelisten bei Jellyfin auch besser. Ich habe mir zum Beispiel Listen fürs Marvel Cinematic Universe angelegt um die Filme nochmal der Reihenfolge nach zu gucken. Die Collections bei Plex packen zwar die Filme zusammen, sortieren diese aber nicht nach der korrekten Reihenfolge.

Was stört mich an Jellyfin

Im Vergleich Plex vs Jellyfin hat der PMS den charmanten Vorteil über mehr unterstützte Clients zu verfügen. Quasi für jedes Betriebssystem gibts einen nativen Client. Für mich im Apple Universum war das natürlich kein Problem.

Jellyfin hingegen hat zur Zeit noch kein AppleTV Client. Hier muss man auf Infuse Pro zurückgreifen. Jetzt habe ich also doch kosten. Zwar wesentlich günstiger als bei Plex, aber ganz kostenfrei kam ich nicht hin.

Die AndroidTV App ist auch eher schlecht als recht (gewesen). Die alte Version hatte viele Fehler. Mit der aktuellen wurde da ganz viel dran gearbeitet und nun läuft sie auch sehr stabil und performant.

Fazit

Ich fühle mich bei Jellyfin rundum mehr zuhause als das ich das bei Plex hatte. Natürlich vermisse ich noch eine native App fürs AppleTV, kann mich aber mit der AndroidTV am Fernseher begnügen. Am iPhone oder am iPad schaue ich via Infuse Pro, weil ich die Lizenz ja schon habe.

Das Duell Plex vs Jellyfin gewinnt für mich, wie sollte es auch anders sein, Jellyfin. Wenn du die Software mal ausprobieren möchtest, kannst du ja gern mal ein Blick in meine Docker Compose Sammlung werfen, dort findest du vorgefertigte Dateien um einfach mal zu starten.